Entstehung Freilandtheater
Als im Sommer 2003 Christian Laubert erstmals Kontakt mit der Museumsleitung aufnahm und die Idee präsentierte, professionelles Freiluft-Sommertheater im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim zu etablieren, war die Skepsis bei Museumsleiter Prof. Dr. Konrad Bedal und - zugegebenermaßen auch bei mir als Verwaltungsleiter - anfänglich eher groß.
Gab es mit dem traditionellen Passions- und dem Weihnachtsspiel nach Hans Sachs und auch mit den seit 1991 fest etablierten „Fränkischen Mundart-Theatertagen“ doch bereits dreimal im Jahr ein bei den Besuchern anerkanntes und auch beliebtes „Laientheaterspiel“ im Museum. Das Thema „Theater“ im Museum war damit eigentlich schon „besetzt“. Doch nach einigen „Sondierungsgesprächen“ im Herbst 2003 und vor allem aufgrund des klaren künstlerischen Konzepts, dem überzeugenden und durchaus auch erfolgversprechenden Theater-Ansatz, die historischen Gebäude im Museum und auch das Alltagsleben ihrer Bewohner in einen historischen Kontext zu den neu verfassten, eigenen Theaterstücke zu stellen und auch aufgrund der überaus „überzeugenden“ Art von Christian Laubert, wurde schließlich vereinbart, dieses neue Theaterformat im Sommer 2004 auf dem Gelände des Fränkischen Freilandmuseums zumindest einmal zu versuchen.
Ganz nach dem Vorbild des Freilichtmuseums Ballenberg in der Schweiz, wo professionelles Freilufttheater schon längere Zeit mit großem Erfolg inszeniert wurde. Was dann im Sommer 2004 mit dem ersten Laubert-Stück „Das fliegend schweyn“ auf die Freilichtbühne am Dorfplatz „Mainfranken“ kam, war gleich ein so großartiger und durchschlagender Erfolg, dass sich das Freilandtheater im Freilandmuseum damit gewissermaßen schon selbst etabliert hatte. Und nun geht die „Freilandtheater GbR“ bereits in ihre 14. Theatersaison und das Freilandtheater ist aus dem Jahres-Veranstaltungsprogramm des Freilandmuseums nicht mehr wegzudenken, ja es ist mittlerweile zu einem festen und ganz wesentlichen Bestandteil des „Sommer-Kulturprogramms“ in Bad Windsheim und in der gesamten Region geworden.
Deshalb war es für mich auch keine Frage, in dem sich neu gründenden „Förderverein Freilandtheater Bad Windsheim e.V.“ mit zu den Gründungsmitgliedern zu gehören, war ich doch auch an der Gründung des Theaters selbst von Anbeginn unmittelbar und direkt beteiligt. Bleibt somit zu hoffen, dass der neue Förderverein schon bald dazu beitragen kann, die Akzeptanz und den Bekanntheitsgrad des Freilandtheaters noch weiter zu steigern, die finanziellen Rahmenbedingungen der jährlichen Theaterproduktionen durch das Einwerben von Drittmitteln über Sponsoren, Förderer und Freunde auf eine noch breitere Basis zu stellen und damit die weitere Zukunft des „Freilandtheaters im Freilandmuseum“ zu sichern! Hierzu an alle ein aufmunterndes „toi, toi, toi“!
Herzlichst, Ihr Jürgen Müller
(Verwaltungsleitung; Freilandmuseum Bad Windsheim)